Förderung für internationale Forschungsprojekte SPIRIT Grant

Simbabwe: Versorgungslücke bei der Behandlung von Depressionen schliessen
Das Projekt «Combining antidepressants with psychological therapy to improve depression outcome in Zimbabwe» wird von Dr.  med. Monika Müller von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) AG geleitet und wurde gemeinsam mit Dixon Chibanda der University of Zimbabwe eingereicht. Es wird mit einer Summe von rund 500‘000 Franken gefördert, startet im November 2023 und dauert 3.5 Jahre.

Monika Müller
Monika Müller

Auf dem Foto: Monika Müller

Psychische Erkrankungen wie Depressionen nehmen auch in ressourcenarmen Ländern zu. Zudem leben absolut gesehen die meisten Betroffenen in den Ländern des Globalen Südens. Obwohl jede vierte Patientin oder jeder vierter Patient in der Grundversorgung an Depression leidet, bleiben bis zu 90 % von ihnen unbehandelt. Dies ist teilweise dem Mangel an Fachspezialisten geschuldet. Das Forschungsprojekt arbeitet mit dem «Friendship Bench» zusammen. Dieses lokal in Simbabwe entwickelte Programm zielt darauf ab, diese Versorgungslücke zu schliessen. Um die Behandlungsergebnisse bei Depression zu verbessern, wollen die Forschenden die psychologische Kurzintervention des «Friendship Bench» mit Antidepressiva kombinieren. Diese werden durch geschultes Gesundheitspersonal ohne Spezialisierung in Psychiatrie verabreicht. «Unsere Zielgruppe sind Menschen mit mässiger bis schwerer Depression, die aufgrund ihrer Symptome nur eingeschränkt am Erwerbsleben teilnehmen können. Das hat erhebliche Auswirkungen auf das wirtschaftliche und soziale Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten sowie ihrer Familien», sagt Monika Müller und ergänzt: «Die Integration der Verschreibung von Antidepressiva in die «Friendship Bench» und die enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium von Simbabwe und der WHO werden zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung in Simbabwe über die Studie hinausführen». Simbabwe ist eines der WHO-Zielländer im Rahmen ihrer Sonderinitiative, um den Zugang zur psychischen Gesundheitsversorgung zu verbessern.