Erste Habilitation im Bereich Kindeswohl und Kinder- und Jugendforensik der UPD durch PD Dr. phil. Andreas Witt
Die Direktion der Kinder- und Jugendpsychiatrie der UPD gratuliert Dr. phil. Andreas Witt zur Habilitation im Oktober 2023. In seiner Forschung beeindruckt PD Dr. phil. Andreas Witt nicht nur durch eine überdurchschnittlich hohe Publikationsaktivität in (inter-)nationalen Fachzeitschriften, sondern auch durch die Integration diverser wissenschaftlicher Methoden. Durch Übersichtsarbeiten sowie qualitative und quantitative Originalarbeiten beantwortete PD Dr. phil. Andreas Witt zentrale Fragen zu den Folgen unterschiedlicher Arten von belastenden Kindheitserfahrungen und traumatischen Erlebnissen sowie der Rolle von psychiatrischen und psychosozialen Interventionen.
Mit PD Dr. phil. Andreas Witt verzeichnet der Bereich der Bereich für Kindeswohl und Kinder- und Jugendforensik einen Mitarbeiter mit ausgewiesener Forschungsexpertise im Themengebiet Kindesmisshandlung, Kinderschutz und in Versorgungsaspekten von betroffenen Kindern und Jugendlichen mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Die KJP freut sich, dank der Expertise von PD Dr. phil. Andreas Witt wissenschaftliche Fragestellungen zukünftig präziser erfassen und differenzierter beantworten zu können.
Das Fachgebiet der forensischen
Psychiatrie und noch mehr das Fachgebiet der forensischen Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sind jung. In der Schweiz wurde 2004 in
Zürich die erste Fachstelle für Kinder- und Jugendforensik eröffnet. Im Jahr
2006 folgte die Gründung der schweizerischen Gesellschaft forensische
Psychiatrie (SGFP), 2007 trat das Jugendstrafgesetz der Schweiz in Kraft.
Infolge kam es zu einer Weiterentwicklung der Weiterbildung mit dem
Zertifikatslehrgang «Forensische Psychiatrie» der SGFP, welcher damals auch die
Weiterbildung angehender Kinder- und Jugendforensiker*innen integrierte.
Im Jahr 2013 erfolgte die Professionalisierung der Vormundschaftsbehörden (vielfach Laienbehörden) zur aktuellen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde. Im Jahr darauf emanzipierte sich die forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie mit dem von der FMH anerkannten Schwerpunktgebiet «Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie», dem bislang einzigen Schwerpunktgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. In der Zwischenzeit wurde 2020 ein spezifischer auf das Kindes- und Jugendalter ausgerichteter nationaler Weiterbildungslehrgang über die Dachorganisation EFCAP-CH organisiert. Im selben Jahr nahm der Bereich der «Kinder- und Jugendforensik», der im Dezember 2023 in den Bereich «Kindeswohl und Kinder- und Jugendforensik» umbenennt wurde, an der UPD Fahrt auf.