Logo Kanton Bern / Canton de BerneGesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI)
11. Januar 2024
Zurück zur Übersicht

Gemeinsame Medienmitteilung des Kantons Bern und des Berner Bündnisses gegen Depression
:
Kostenloses Präventionsprogramm für Schulen: Gemeinsam gegen Depressionen und Suizidalität

Das Berner Bündnis gegen Depression erhält eine zusätzliche Finanzierung für das schulbasierte Präventionsprogramm «Schau hin». Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion und die Bildungs- und Kulturdirektion unterstützen es zu gleichen Teilen. Damit erhalten alle deutschsprachigen Schulen im Kanton Bern ab sofort kostenlos Zugang zu «Schau hin».

Seit Februar 2021 führt das Berner Bündnis gegen Depression (BBgD) sein schulbasiertes Präventionsprogramm «Schau hin – Depressionen, selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität erkennen, verstehen und handeln» in den deutschsprachigen Schulen des Kantons Bern auf Sekundarstufe durch. Ab sofort ist es für die Schulen kostenlos. Möglich macht dies eine Zusatzfinanzierung durch die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion und die Bildungs- und Kulturdirektion. «Ziel ist es, das Präventionsprogramm flächendeckend anzubieten, um den Zugang zu möglichst vielen Kindern und Jugendlichen zu erhalten», sagt BBgD-Geschäftsführerin Christina Paersch.

Schule ist idealer Ort für Präventionsmassnahmen

«Schau hin» richtet sich an Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klasse. Während drei Monaten werden sie zu den Themen Depression, selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität sensibilisiert und lernen einen gesunden Umgang mit psychischen Krisen. Sie erfahren zudem, wo und wie sie Hilfe erhalten. Schulen sind besonders geeignet, um Präventionsmassnahmen umzusetzen, weil dort viele Kinder und Jugendliche erreicht werden können. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die psychische Belastung, das selbstverletzende Verhalten sowie die Suizidalität von Kindern und Jugendlichen durch diese Präventionsmassnahmen reduziert werden. Der weltweiten Datenlage zufolge verhindert die Teilnahme an einem schulbasierten Präventionsprogramm in einer Klasse mit 20 Schülerinnen und Schülern einen Suizidversuch.

Psychische Gesundheit junger Menschen stark gefährdet

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass ein Drittel der 14- bis 19-Jährigen in der Schweiz und Liechtenstein von psychischen Problemen betroffen ist und jede elfte Person mindestens einen Suizidversuch unternommen hat. «Suizidale Jugendliche haben Schwierigkeiten im Umgang mit Krisen, da sie oft über noch ungenügende Problemlösestrategien verfügen und ihren Problemen dann nur passiv begegnen können. Daher ist es wichtig, dass Jugendliche einen angemessenen Umgang mit Problemen, Konflikten und Krisen lernen und dabei private und professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen», sagt Michael Kaess, BBgD-Präsident und Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD) AG.

Interessierte Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter an deutschsprachigen Schulen im Kanton Bern können sich direkt bei der Geschäftsstelle Berner Bündnis gegen Depression informieren.

Weitere Informationen: www.berner-buendnis-depression.ch

Berner Bündnis gegen Depression

Als kantonales Netzwerk engagiert sich das Berner Bündnis gegen Depression für die Verbesserung der Versorgung mit Früherkennung und Frühintervention von depressiv erkrankten Menschen und ihren Angehörigen sowie für die Suizidprävention im Kanton Bern. Vorstand und Präsidium bestehen aus einem multidisziplinären Team und bilden das grösste Kompetenzzentrum zu Depression und Suizidalität im Kanton Bern.

Das Programm «Schau hin» stützt sich auf evidenzbasierte Projekte, die bereits langjährig in aller Welt umgesetzt worden sind. Neben der Unterstützung von Schulen zum Thema Prävention, Behandlung und Rückfallprophylaxe bei Depression und Suizidalität im Kindes- und Jugendalter berät und bildet das Berner Bündnis gegen Depression Fachpersonen weiter, unterstützt Eltern mit praktischen Kursen zum Umgang mit ihren Kindern in der Krise und optimiert die Versorgung depressiver Personen.

Seite teilen