Empathische Begleitung und vielfältige Unterstützung: Einblicke in die aktive Lebensgestaltung durch Pflegefachfrau Sandra Schmidt bei WohnAutonom

Sandra Schmidt: «Wir unterstützen die Menschen dabei, selbstständig mit den Symptomen zu Hause zu leben und einen Umgang damit im Alltag zu finden».

Sandra Schmidt
Sandra Schmidt

Auf dem Foto: Sandra Schmidt, Dipl. Pflegefachfrau

Wer bist du, was arbeitest du bei der UPD?
Mein Name ist Sandra Schmid, ich bin diplomierte Pflegefachfrau mit Schwerpunkt Psychiatrie. Seit 2.5 Jahren arbeite ich als Wohncoach bei WohnAutonom. Ich komme ursprünglich aus Deutschland und lebe unterdessen schon seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Schweiz. Meine berufliche Reise begann im Zieglerspital, wo ich mich schnell in die Stadt Bern verliebte.

Meine Tätigkeit bei WohnAutonom umfasst eine Vielzahl von Ebenen und Aspekten, bei denen wir die Menschen auf ihrem Weg begleiten. Das reicht von der Gestaltung ihrer Wohnungen über administrative Angelegenheiten bis hin zur Entwicklung einer sinnvollen Tagesstruktur.

Was gefällt dir an der Arbeit, was ist dir wichtig?
Mir gefällt sehr, dass im Wohnautonom der Mensch im Mittelpunkt steht. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung in stationären Einrichtungen habe ich oft erlebt, dass Menschen entlassen werden, ohne dass eine nahtlose Anschlusslösung vorhanden ist.

Hier bei Wohnautonom begleiten wir die Nutzenden in ihrem gewohnten Umfeld, um ihnen mehr Stabilität zu ermöglichen. Symptome enden nicht, wenn man aus einem stationären Setting entlassen wird. Wir unterstützen die Menschen dabei, selbstständig mit den Symptomen zu Hause zu leben und einen Umgang damit im Alltag zu finden.

Mir gefällt es, dass wir je nach Bedarf unser Angebot flexibel gestalten können. Die Beziehungsarbeit mit den Nutzenden ist für mich von grosser Bedeutung. Es ist eine besondere Form der Beziehungsarbeit, wenn man zu den Menschen nach Hause geht und sie in ihren eigenen vier Wänden trifft.

Erlebtest du eine spezielle Situation oder ein einschneidendes Erlebnis während deiner Arbeit?
Im WohnAutonom erlebe ich fast ausschliesslich positive Entwicklungen, auch wenn sie nicht immer so schnell offensichtlich sind wie in einem stationären Umfeld.

Ein besonders erfreuliches Erlebnis hatte ich mit einer Nutzenden, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidet. Ihr Alltag war von anhaltender Anspannung und Angst geprägt. Mein Auftrag bestand darin, sie in Alltagsfertigkeiten zu unterstützen, wobei ihr besonderes Augenmerk darauf lag, eigenständig Wäsche zu waschen. Allerdings traute sie sich nicht, alleine in den Keller zu gehen. Auch das Einkaufen oder der Besuch beim Arzt waren für sie allein eine grosse Herausforderung. Ihr Bewegungsradius war infolgedessen sehr begrenzt.

Inzwischen sind viele dieser Alltagstätigkeiten wieder für sie möglich. Es sind zwar kleine Schritte, aber eine deutliche Verbesserung zeigt sich bereits. Die Nutzende beschreibt ihre Fortschritte gerne als "Gänsefüsschen".

Was machst du privat, wie/wo erholst du dich?
Als alleinerziehende Mutter sind meine Wochentage sehr strukturiert. An freien Tagen entspanne ich mich gerne in der Natur, im Garten oder bei meinen Schildkröten.

Aufgrund meiner begrenzten Zeit bin ich nicht in Vereinen aktiv. Dennoch hege ich ein grosses Ziel, das ich schon länger verfolge: Ich möchte den Stepptanz erlernen.

Wie trägt deine Arbeit zur Versorgung der Patientinnen und Patienten bei?
Indem wir die Menschen in ihrem gewohnten Lebensumfeld begleiten und sie in ihren alltäglichen Fertigkeiten unterstützen, leisten wir einen Beitrag dazu, sie in die Autonomie zu führen. Unser breites Behandlungsangebot erstreckt sich über viele verschiedene Bereiche.

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